Knolle statt Mundspray: Forscher haben herausgefunden, dass Ingwer gegen schlechten Atem hilft. Denn ein in der Gewürzpflanze enthaltener Scharfstoff kurbelt die Produktion eines wichtigen Speichelenzyms an. Dieses Enzym baut schwefelhaltige Verbindungen im Mund ab. Als Folge verschwindet nicht nur der unangenehme Nachgeschmack, den manche Lebensmittel nach dem Verzehr hinterlassen – wir riechen auch besser.
Ingwer ist ein nützliches Gewächs: Die Knolle verleiht Tee, Gebäck, asiatischen Gewürzmischungen oder Sushi-Kreationen einen angenehmen Schärfekick und lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen. Darüber hinaus ist sie jedoch auch als Heilpflanze bekannt. Denn die in ihr enthaltenen ätherischen Öle und Scharfstoffe können im Körper positive Wirkungen entfalten. So hilft Ingwer beispielsweise gegen Übelkeit und Brechreiz, lindert Schmerzen und dämmt Entzündungen ein.
Schlechter Atem adé
Einen weiteren Effekt der Knolle haben nun Wissenschaftler um Thomas Hofmann von der Technischen Universität München aufgedeckt. Sie untersuchten, wie unterschiedliche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln auf die im Speichel gelösten Moleküle wirken und stellten fest: Ingwer hilft gegen Mundgeruch.
Im Experiment zeigte sich, dass beim Verzehr der Gewürzpflanze schon innerhalb weniger Sekunden die Konzentration des Enzyms Sulfhydryl-Oxidase 1 im Speichel ansteigt – und zwar um das 16-fache. Verantwortlich dafür ist offenbar der scharf schmeckende Ingwer-Inhaltsstoff 6-Gingerol. Doch was bewirkt der Anstieg des Speichelenzyms?