Funkstille in der Karibik: Als im Herbst 2017 gleich drei Hurrikans über die Karibik zogen, tobte auch auf der Sonne ein Megasturm – mit Folgen auf der Erde. Denn der solare Strahlenausbruch unterbrach die Radiokommunikation von Rettungskräften und freiwilligen Helfern mehrere Stunden lang. Auch der Hochfrequenzfunk des Schiffs- und Flugverkehrs war gestört, wie Forscher berichten.
Anfang September 2017 zogen gleich drei Wirbelstürme hintereinander vom Atlantik in die Karibik und auf die Südostküste der USA zu: die Hurrikans Irma, Katia und José. Vor allem der Wirbelsturm Irma hinterließ dabei eine Spur der Verwüstung und verursachte so viele Schäden in der Karibik wie zuvor kein anderer Hurrikan. Vor allem auf der Insel Barbuda stand so gut wie kein Haus mehr, die Versorgung mit Strom, Trinkwasser und Benzin war auf den meisten Karibikinseln zusammengebrochen.
Mega-Flares auf der Sonne
Doch noch während in der Karibik die ersten Rettungs- und Bergungseinsätze begannen und Helfer per Funk Warnmeldungen zur Zugbahn des Sturms sowie der Lage auf den Inseln meldeten, tobte auch anderswo ein verheerender Sturm: auf der Sonne. Zwischen 6. und 10. September ereigneten sich dabei mehrere starke Plasma- und Strahlenausbrüche, darunter zwei Flares der Klasse X8 und X9.
„Zusammen waren diese explosiven Ereignisse die energiereichsten des gesamten aktuellen Sonnenzyklus“, berichten Ramon Redmon von den National Centers for Environmental Information der NOAA in Boulder und seine Kollegen. Die harte Strahlung dieser Sonnenstürme erreichte die Erde nach wenigen Minuten und drang bis in die Ionosphäre vor – der Schicht, die unter anderem für die kurzwellige Funkkommunikation entscheidend ist.