Marsianische Staubschleuder: Fast der gesamte heute auf dem Mars zirkulierende Staub stammt aus nur einem einzigen Gebiet – einer geologischen Formation nahe dem Mars-Äquator. Denn nur diese Medusae Fossae Formation besitzt Sediment, das chemisch zum Marsstaub passt, wie Daten mehrerer Marssonden enthüllen. Marswinde haben im Laufe der letzten Milliarden Jahre gut die Hälfte dieser Formation abgetragen und als Staub über den gesamten Mars verteilt.
Der Mars ist ein staubiger Planet: Der feine, rötlich-braune Staub bedeckt nahezu alle Oberflächen, türmt sich mancherorts zu Wanderdünen und bildet einen feinen Schleier in der Atmosphäre des Planeten. Momentan verhüllt sogar ein globaler Staubsturm den Roten Planeten.
„Es wird geschätzt, dass pro Jahr 2,9 Billionen Kilogramm Staub zwischen Oberfläche und Atmosphäre des Mars ausgetauscht werden – das macht die Staubaktivität heute zu einem der dynamischsten und dominantesten geologischen Prozesse auf dem Planeten“, erklären Lujendra Ojha von der Johns Hopkins University in Baltimore und ihre Kollegen.
Marsstaub überall gleich
Doch wo kommt dieser ganze Staub her? Auf der Erde werden Sand und Staub unter anderem durch Erosion in Flüssen, durch Verwitterung, das Zermahlen von Gestein unter Gletschern oder die Winderosion produziert. Der Mars besaß war nur kurze Zeit flüssiges Wasser, so dass Flusserosion auf ihm kaum Einfluss gehabt haben kann. Aus der Form und geringen Größe der Marsstaub-Partikel schließen Forscher, dass vor allem die Winderosion für seine Entstehung eine Rolle spielte.