Silberblick: Forscher haben möglicherweise eine genetische Grundlage des Schielens aufgedeckt. Sie stellten fest, dass Mutationen in einem bestimmten Gen bei Zebrafischen zur Fehlentwicklung eines wichtigen Hirnnervs führen. Dieser Nerv steuert Bewegungen des Augapfels und spielt demnach eine bedeutende Rolle für einen gesunden Blick. Ob Veränderungen in dem nun identifizierten Gen beim Menschen ähnliche Folgen haben, müssen weitere Studien zeigen.
Fixieren wir ein bestimmtes Objekt, sehen beide Augen normalerweise in dieselbe Richtung. Jedes Auge fängt dabei ein Bild ein, das sich geringfügig von dem des anderen Auges unterscheidet. Im Gehirn werden diese beiden Bilder dann zu einer gemeinsamen Sinneswahrnehmung zusammengesetzt.
Durch eine Fehlstellung kann es aber dazu kommen, dass ein Auge von der Sollblickrichtung abweicht: Die Betroffenen schielen. Unbehandelt kann dieser sogenannte „Silberblick“ schwerwiegende Folgen haben – besonders im Kindesalter. Weil sich das Sehsystem in solchen Fällen nicht richtig entwickelt, verschlechtert sich beispielsweise die Sehschärfe oder das räumliche Sehen wird gestört.
Veranlagung im Blick
Doch warum schielen manche Menschen überhaupt? Klar ist, dass bei bestimmten Formen des Schielens auch die Veranlagung eine Rolle spielt. Genau diesem Faktor haben sich nun Wissenschaftler um Kazuhide Asakawa vom Nationalen Institut für Genetik im japanischen Mishima gewidmet. Sie wollten wissen: Inwiefern beeinflussen genetische Mutationen die Entwicklung der Augenmuskeln und der sie steuernden Neuronen im Gehirn?