Fünf Stunden sind zu wenig: Wer in mittleren Alter am Schlaf spart, bezahlt dies später womöglich mit Herzinfarkt und Schlaganfall. Denn eine Studie zeigt: Männer mittleren Alters, die pro Nacht nur fünf Stunden oder weniger schlafen, haben ein doppelt so hohes Risiko, in den folgenden 20 Jahren ein schweres Herz-Kreislauf-Ereignis zu erleiden. Wer dagegen sieben bis acht Stunden schläft, erkrankt deutlich seltener.
Schlafmangel macht uns nicht nur müde und reizbar und unkonzentriert, er schadet auf Dauer auch unserer Gesundheit. Sind wir ständig übermüdet, steigt langfristig das Risiko, an Depressionen zu erkranken, fettleibig oder herzkrank zu werden, wie Studien belegen.
20 Jahre an Daten
Wie sehr Schlafmangel unserem Herzen und Kreislauf schadet, haben nun Moa Bengtsson von der Universität Göteborg und ihre Kollegen genauer untersucht. Für ihre Studie werteten sie Gesundheitsdaten von 759 Männern aus, die ab 1993 über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wiederholt untersucht und befragt worden waren. Zu den Daten gehörte auch die durchschnittliche nächtliche Schlafdauer der Teilnehmer.
Die Forscher teilten die Männer nach ihrer Schlafdauer in vier Gruppen ein: Eine Gruppe bildeten die extremen Kurzschläfer mit nur fünf oder weniger Stunden Schlaf pro Nacht, eine zweite Gruppe waren Männer mit sechs Stunden Nachtschlaf. Die dritte Gruppe waren Teilnehmer mit der normalen Schlafdauer von sieben bis acht Stunden Nachtschlaf, die vierte Männer die länger als acht Stunden schliefen. Für alle Gruppen verglichen die Forscher das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den 20 Jahren der Studie.