Wenn er im Bett „nicht kann“: Forscher haben zum ersten Mal Genvarianten entdeckt, die Männer anfällig für Erektionsstörungen machen. Demnach erhöhen Mutationen in einem bestimmten Erbgutabschnitt auf Chromosom 6 das Risiko für eine erektile Dysfunktion deutlich. Diese Erkenntnis könnte künftig zu einem besseren Verständnis des Leidens und womöglich sogar zu neuen Therapien führen, schreibt das Team.
Millionen Männer weltweit leiden unter einer Erektionsstörung: Ihr Penis wird nicht steif genug, um überhaupt Geschlechtsverkehr vollziehen zu können – oder er erschlafft regelmäßig vorzeitig. Die Ursachen für dieses im Fachjargon erektile Dysfunktion genannte Leiden reichen von hormonellen Problemen bis hin zu Durchblutungsstörungen, die durch Krankheiten oder Faktoren wie Übergewicht und Rauchen begünstigt werden können.
Daneben spielt jedoch auch die Veranlagung eine Rolle: „Zwillingsstudien legen nahe, dass rund ein Drittel des persönlichen Risikos auf genetische Faktoren zurückzuführen ist“, schreiben Wissenschaftler um Eric Jorgenson vom Krankenversicherungsunternehmen Kaiser Permanente in Oakland. Konkrete Impotenz-Gene waren bisher allerdings nicht bekannt.
Fahndung im Erbgut
Nun aber haben Jorgenson und seine Kollegen im Rahmen einer genomweiten Assoziationsstudie nach Genvarianten gefahndet, die das Risiko für eine Erektionsstörung erhöhen – und sind fündig geworden. Für ihre Untersuchung werteten sie die genetischen Daten von 36.649 Männern aus den USA aus und überprüften diese Ergebnisse anschließend an einem weiteren Datensatz von 222.358 britischen Probanden.