Salzgewinnung in großem Stil: Schon vor rund 1.000 Jahren betrieben die Maya riesige „Salzfabriken“, wie Ausgrabungen in Belize enthüllen. Archäologen haben dort die Überreste einer Anlage mit hunderten von Salzsiedereien entdeckt. Die Maya gewannen dort aus Meerwasser genügend Salz, um täglich den Bedarf zehntausender Menschen zu decken. Ein Teil des Salzes wurde jedoch direkt vor Ort genutzt, um Fisch und Meeresfrüchte zu konservieren.
Mehr als 2.000 Jahre lang herrschten die Maya über weite Teile Mittelamerikas. Von ihrer Macht zeugen noch heute die Überreste gewaltiger Tempelpyramiden im Dschungel Mittelamerikas. Für Faszination sorgen jedoch auch ihre erstaunlich fortgeschrittene Wasserbau-Technologie, ihre Schriftzeichen und komplexen Kalender. Archäologische Funde liefern zudem spannende Einblicke in die Politik, Religion und die möglichen Gründe für den rätselhaften Niedergang dieser Kultur.
Überreste von hunderten Salzsiedereien
Jetzt haben Archäolgen in Paynes Creek in Belize eine weitere Errungenschaft der Maya aufgedeckt. Heather McKillop von der Louisiana State University und ihr Team haben dort am Grund eines Mangrovensumpfes die Überreste einer 1.400 Jahre alten Salzgewinnungsanlage der Maya entdeckt. In einem fünf Quadratkilometer großen Gebiet stießen sie auf mehr als 4.000 Holzpfosten, die einst die Dächer von Siedehütten trugen. Im Sediment zwischen den Holzpfosten fanden sich Überreste von Tongefäßen, die dicht an dicht aufgereiht standen.
Nach Ansicht der Forscher muss es sich bei diesen Gefäßen um Siedepfannen für die Salzgewinnung handeln. Denn zur Zeit der lag das heute überflutete Gebiet am Ufer einer flachen Küstenlagune, deren Wasser im Sommer durch erhöhte Verdunstung vermutlich starek salzhaltig war. „Die Maya gewannen das Salz, indem sie das Meerwasser in diesen hölzernen Siedehütten in Töpfen über Feuern kochten“, berichten McKillop und ihre Kollegen.