Herbizid für Hund und Katz: Das umstrittene Herbizid Glyphosat ist auch im Tierfutter angekommen. Forscher haben das Unkrautvernichtungsmittel in gekauftem Hunde- und Katzenfutter nachgewiesen. Alle 18 getesteten Sorten enthielten Glyphosat – wenn auch größtenteils unterhalb der für Lebensmittel geltenden Grenzwerte. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Herbizid über pflanzliche Zutaten wie Getreide oder Ballaststoffe in das Tierfutter gelangt.
Glyphosat ist das weltweit am häufigsten gegen Unkräuter eingesetzte Herbizid – aber es ist hoch umstritten. Während die WHO das Mittel im Jahr 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufte, sahen die EU-Behörden ECHA und EFSA dies anders. Im Herbst 2017 wurde EU-Zulassung trotz Kritik um weitere fünf Jahre verlängert. Brisant wird dies auch deshalb, weil Glyphosat inzwischen schon in Bier und sogar in unserem Urinnachweisbar ist.
Glyphosat in allen Proben
Aber nicht nur in unserer Nahrungskette ist Glyphosat inzwischen angekommen – auch unsere Haustiere speisen bereits mit Herbizid- Beigabe, wie Forscher um Anthony Hay von der Cornell University in Ithaca herausgefunden haben. für ihre Studie hatten sie in einer Zoohandlung und bei einem Großhändler 18 verschiedene Sorten Katzen- und Hundefutter gekauft und dieses auf Glyphosat analysiert.
Das Ergebnis: Alle getesteten Tierfutter enthielten Glyphosat. Die Konzentrationen variierten zwischen 80 Mikrogramm und zwei Milligramm pro Kilogramm. „Das Ausmaß der Glyphosatgehalte in dem Futter hat uns überrascht“, sagt Hay. „Es ist schwer, ein Produkt zu finden, das gar kein Glyphosat enthält.“ Auch in einem als „gentechnikfrei“ gekennzeichneten Futter wiesen die Forscher das Herbizid nach – sogar in höheren Mengen als in den restlichen Proben.