Gewichtiger Risikofaktor: Fettleibigkeit und Übergewicht könnten das Risiko von Asthma-Erkrankungen bei Kindern erhöhen. Darauf deutet nun eine Auswertung medizinischer Daten junger Patienten hin. Demnach hatten adipöse Kinder ein rund 30 Prozent höheres Asthma-Risiko als Kinder mit Normalgewicht. Bestätigen weitere Studien diese Ergebnisse, könnte das bedeuten: Viele Asthmafälle wären vermeidbar.
Asthma ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern. Betroffene reagieren auf bestimmte Auslöser wie Allergene, Infekte oder chemische Reize mit einer akuten Verkrampfung und Verengung der Bronchien. Die resultierende Atemnot kann lebensbedrohlich sein. Wie aber kommt es zu dem Leiden? Forscher wissen inzwischen, dass neben der genetischen Veranlagung auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen – zum Beispiel Autoabgase, aber auch vorgeburtliche Einflüsse und die Ernährungsweise des Kindes.
30 Prozent höheres Risiko
Einen weiteren möglichen Einflussfaktor haben nun Jason Lang von der Duke University in Durham und seine Kollegen entdeckt: das Körpergewicht. Für ihre Studie analysierten die Wissenschaftler Daten von 507.496 Kindern im Alter zwischen zwei und 17 Jahren. Die jungen Patienten waren zwischen 2009 und 2015 zusammen über 19 Millionen Mal beim Arzt gewesen – die Ergebnisse dieser Termine wurden für Forschungszwecke in eine Datenbank eingegeben.
Die Auswertung zeigte: Kinder mit Gewichtsproblemen litten signifikant häufiger an Asthma als Kinder mit einem gesunden Körpergewicht. So hatten adipöse Probanden ein rund 30 Prozent höheres Risiko für die Erkrankung. Bei übergewichtigen, aber noch nicht fettleibigen Kindern war das Risiko im Vergleich zu Normalgewichtigen immerhin 17 Prozent höher. Dieser Zusammenhang zeigte sich auch dann noch, als das Team andere relevante Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Allergien herausgerechnet hatte.