Gibt es Leben auf dem Mars? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon seit langem. Mit Hilfe des MIRAS II-Projektes wollen die Jenaer Forscher der Antwort ein Stückchen näher kommen. Darin entwickeln sie ein auf außerirdische Aufgaben zugeschnittenes Gerät, das nach den Prinzipien der so genannten Raman-Spektroskopie arbeitet. Diese nach einem indischen Physiker benannte Methode beruht auf der Wechselwirkung von Laserlicht und Materie und liefert detaillierte Informationen über Schwingungs- und Rotationszustände von Molekülen.
Im Rahmen zukünftiger ESA- oder NASA-Missionen könnte man mit Hilfe der Raman-Spektroskopie wertvolle Daten über die chemische, biochemische und mineralogische Zusammensetzung von Planeten, Monden und Asteroiden gewinnen, die Rückschlüsse auf die Entstehung der Planeten und anderer Körper in unserem Sonnensystem oder möglicherweise anderer Lebensformen zulassen.
„Für den Einsatz auf fremden Planeten benötigen wir ein Gerät, das klein, aber sehr robust ist und wenig Energie verbraucht“, erläutert Professor Jürgen Popp vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Jena. Er hat mit der Untersuchung von extraterrestrischem Material bereits Erfahrungen gesammelt und beispielsweise die Zusammensetzung von Meteoriten und Mars-Mineralien untersucht.
„Nun geht es uns darum, solche Untersuchungen direkt auf der Planetenoberfläche vornehmen zu können“, beschreibt Popp die Ziele des Projektes an dem auch der Mineraloge Professor Falko Langenhorst von der Uni Jena, Reiner Riesenberg vom Institut für Physikalische Hochtechnologie, die Münchner Firma Kayser-Threde, das Max-Plack-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg/Lindau und die Mineralogischen Staatssammlung in München beteiligt sind.