Klima

Mehr warmer Regen in einer wärmeren Welt

Klimawandel beschleunigt globalen Wasserkreislauf

Wolken im TRMM © Nasa

Die Welt wird wärmer. Immer deutlicher macht sich der Klimawandel bemerkbar. Besonders betroffen von den steigenden Temperaturen sind die tropischen Meeresregionen. NASA-Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass dadurch zukünftig auch die warmen Regen der Tropen erheblich häufiger auftreten könnten als bislang angenommen.

Die Klimaforscher William Lau und Huey-Tzu Jenny Wu vom Goddard Space Flight Center der NASA legten in einer in dem Fachjournal Geophysical Research Letters veröffentlichten Studie Beweise für eine Theorie vor, nach der sich der globale Wasserkreislauf von Verdunstung und Niederschlag in einigen Regionen durch die zunehmende Erwärmung beschleunigen könnte.

Die auf Beobachtungsdaten des Tropical Rainfall Measuring Mission (TRMM)

Satelliten gestützte Untersuchung ergab, dass die Rate, in der sich das in Wolken gespeicherte Wasser als warmer Regen entlädt, deutlich höher ist als herkömmliche Computermodelle vorhergesagt hatten. Diese auch als Niederschlagseffizienz bezeichnete Größe steigt proportional zur Meerestemperatur. Die neuen Ergebnisse sollen jetzt dazu beitragen, zukünftige Klimamodelle akkurater zu machen.

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„Es ergibt sich ein Szenario, in dem wärmeres Klima auch mehr warmen Regen nach sich zieht. Und mehr warmer Regen bedeutet einen stärkeren Wasserkreislauf und extremere Wetterereignisse“, erklärt William Lau. Dass diese Niederschlagsform im globalen Wasserhaushalt eine entscheidende Rolle spielt zeigen die Ergebnisse der Studie ebenfalls: Rund 31 des gesamten globalen Niederschlags entfällt auf den warmen Regen, in den Tropen sind es sogar 72 Prozent.

Folgen hat diese Entwicklung dann, wenn, wie in der Studie festgestellt, der warme Regen durch verstärkte Aufwinde immer häufiger sintflutartige Niederschläge nach sich zieht. Warmer Tropenregen entsteht, wenn atmosphärisches Wasser um Schwebteilchen kondensiert und sich Wolken bilden. In ihnen kollidieren die winzigen Wassertröpfchen miteinander, wachsen und werden so zu Tropfen, die schließlich als Regen fallen.

Gleichzeitig setzt der Kondensationsprozess in den Wolken jedoch Wärme frei, die die untere Atmosphäre weiter aufheizt. Und genau dies könnte das Entstehen von Extremniederschlägen begünstigen: Die wärmere Luft steigt schneller auf, die stärkeren Aufwinde reißen das Wasser in größere Höhen, wo diese gefrieren und zu extrem großen Tropfen anwachsen. Diese fallen dann als Starkregen und können im Extremfall schwere Überschwemmungen auslösen.

(NASA/Goddard Space Flight Center, 12.02.2004 – NPO)

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