Bei Parkinson-Kranken sterben Dopamin-produzierende Nervenzellen in der Substantia nigra – einer Region des Mittelhirns, die an der Koordination unserer Bewegungen beteiligt ist ab. Wieso diese Zellen sterben, während die dopamin erzeugenden Nervenzellen in benachbarten Gehirnregionen verschont bleiben, ist bislang ein Rätsel. Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) haben jetzt einen Mechanismus entschlüsselt, der das selektive Sterben dieser Nervenzellen erklären kann.
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Dopamin ist ein Botenstoff, der eine entscheidende Rolle bei der Steuerung von Bewegungen spielt. Das Absterben der Dopamin-produzierende (dopaminergen) Nervenzellen bei der Parkinson-Krankheit führt zu einem Mangel an Dopamin. Verlangsamte Bewegungen, Steifigkeit der Muskulatur und ein Zittern, unter anderem der Hände und Arme, sind die Folgen. In Deutschland leiden etwa 150.000 bis 200.000 Menschen an der Parkinson-Krankheit.
Bereits seit einigen Jahren ist bekannt, dass bei Parkinson-Erkrankten die Funktion der Mitochondrien in den Zellen der Substantia nigra gestört ist. Mitochondrien dienen den Zellen als Kraftwerke, die Energie in Form des Moleküls Adenosin-Triphosphat (ATP) liefern. Durch die Funktionsstörung kommt es in den Zellen zu einem Mangel an ATP.