Wer in diesem Sommer einen Strand mit optimaler Badetemperatur sucht, der könnte nun „himmlischen“Beistand erhalten: Mithilfe von Satellitenmessungen bietet die europäische Weltraumagentur ESA eine täglich aktualisierte Wäremkarte des Mittelmeeres an. Ein Blick auf „Medspiration“ genügt, und die Wassertemperatur am Wunschstrand ist klar.
Jeden Tag wird im Rahmen des ESA-Projekts Medspiration eine aktualisierte Karte der Wasseroberflächentemperatur (SST) des mit 2.965.500 Quadratkilometern größten Binnenmeeres der Welt generiert. Mit einer zuvor noch nie erreichten räumlichen Auflösung von zwei Quadratkilometern ist sie so genau, dass bei der Oberflächentemperaturverteilung selbst Einzelheiten wie Strudel, Uferformen und Schwaden zu erkennen sind.
Das Wissen über die Wasseroberflächentemperatur dient aber nicht nur dem Badevergnügen, sondern ist wichtig für Wettervorhersagen und wird in zunehmendem Maße als wesentlicher Indikator für den Klimawechsel angesehen. Medspiration entstand aus der Idee, durch Kombination von Daten mehrerer Satellitensysteme solide Daten der Meeresoberfläche zu gewinnen, die in Ozeanvorhersagemodellen für die Gewässer rund um Europa und auch den gesamten Atlantik Verwendung finden können.
Satelliten als Himmelthermometer
Wie Himmelsthermometer messen eine Reihe verschiedener Satelliten laufend mithilfe modernster Instrumente die Wasseroberflächentemperatur. Medspiration nutzt die Daten des ESA-Satelliten Envisat, von Meteosat 8, des Polarorbiters der amerikanischen Wetter- und Ozeanbehörde (NOAA), der Mission TRMM, die ein Gemeinschaftsprojekt der japanischen Weltraumbehörde und der NASA zur Messung des tropischen Niederschlags ist, und des Beobachtungssystems AMSRE an Bord des NASA-Satelliten Aqua.