Ein kleines Stück DNA trägt normalerweise dazu bei, Keime auf Fleischprodukten resistent gegenüber einigen gängigen Antibiotika zu machen., Jetzt allerdings ist genau dieses Stück Erbsubstanz auch im Genom des Pestbazillus Yersinia pestis gefunden worden – zur großen Besorgnis von Medizinern. Denn dies könnte der Anfang eines sich ausbreitenden resistenten Peststammes sein.
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Die Fähigkeit, Antibiotika wirkungslos zu machen, ist auf einem kleinen ringförmigen DNA-Stück, einem Plasmid, gespeichert. Genau diese Genringe sind jedoch sehr mobil: Sie werden regelmäßig zwischen verschiedenen Bakterien ausgetauscht. Auf Madagaskar wurden jetzt erstmals Pestbakterien entdeckt, die ein Plasmid mit einer Gensequenz für Multiwirkstoffresistenz in sich tragen.
Resistenzentwicklung als bedrohlich eingestuft
Die Pest gilt als eine der großen Seuchen der Menschheit. Mehr als 200 Millionen Todesopfer forderte der “Schwarze Tod” im Laufe der Geschichte. Heute gilt die Pest als so genannte „emerging disease“, als Seuche, die nur hin und wieder einmal in kleineren Herden irgendwo auf der Welt ausbricht. Da diese Krankheit ohne wirksame Behandlung jedoch oft tödlich endet und es keine Impfung dagegen gibt, gilt sie auch als viel versprechendes Agenz für Biowaffen oder potenzielle Bioterroristen.