Vor 50 Millionen Jahren prallte der indische Subkontinent mit einer Geschwindigkeit von rund 20 Zentimetern pro Jahr auf den riesigen eurasischen Kontinent. Mit diesem Tempo ist Indien im plattentektonischen Wettbewerb der schnellste Kontinent, wie ein Team von Wissenschaftlern des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) und des indischen National Geophysical Research Institute in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Nature“ berichtet.
Die durch diese Kollision entstandene Knautschzone heißt heute Himalaya, das mächtigste Gebirge der Erde. Auch das sich nördlich davon anschließende, riesige Tibetanische Hochplateau ist Resultat dieses Zusammenstoßes bei hoher Geschwindigkeit.
Indien war bis vor circa 140 Millionen Jahren Teil des Superkontinents Gondwanaland. Gondwana zerbrach, seine verschiedenen Teile drifteten mit verschiedenen Geschwindigkeiten auseinander und heißen heute Indien, Afrika, Australien, Antarktika und Südamerika.
Warum war Indien schneller?
Aber warum war Indien so viel schneller und bewegte sich weiter als die anderen Teile von Gondwanaland? Eine neue, am GFZ Potsdam entwickelte seismische Methode ermöglicht die Messung der Mächtigkeit der heutigen Lithosphärenplatten mit großer Genauigkeit.