Die Bewegung der Erdkruste – das Verschieben der tektonischen Platten gegeneinander – galt lange Zeit als kontinuierlicher Prozess. Doch jetzt haben Geophysiker herausgefunden, dass die Plattentektonik im Laufe der Erdgeschichte mehrfach still stand – und dass dies auch wieder passieren könnte, wie sie in „Science“ berichten.
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Die meisten großen geologischen Prozesse der Erde – die Bildung der Kontinente, die Entstehung von Vulkaninseln, das Öffnen und sich Schließen von Meeresarmen und nicht zuletzt die Erdbeben – werden angetrieben durch die Bewegungen der Erdplatten. Denn die Erdkruste ist keine starre, geschlossene Schale, sondern besteht aus einzelnen, gegeneinander verschiebbaren tektonischen Platten. An so genannten Subduktionszonen, den Grenzen zwischen einer ozeanischen und einer kontinentalen Platte sinkt Erdkruste in die Tiefe und wird wieder aufgeschmolzen, an den mittelozeanischen Rücken quillt Gesteinsmaterial aus der Tiefe empor und neuer Meeresboden entsteht.
Im Gegensatz zum Atlantik, der immer größer wird, schrumpft der Pazifische Ozean durch solche Prozesse langsam. Denn die meisten Subduktionszonen liegen heute an den Rändern des Pazifik. Wissenschaftler schätzen, dass in rund 350 Millionen Jahren das gesamte Meer verschwunden sein wird, ein neuer Superkontinent wird stattdessen entstehen. Der Subduktion fehlt dann allerdings quasi der „Nachschub“ – die ozeanische Kruste, die normalerweise an diesen Zonen eingeschmolzen wird.