Männer verarbeiten Sprache vorwiegend mit der linken Gehirnhälfte, Frauen mit beiden. Diese unterschiedliche Arbeitsteilung ist keine Erfindung des Menschen,, sondern findet sich auch schon bei frühen Primaten wie den Mausmakis. Das zeigt eine neue, jetzt im Online-Fachmagazin BMC Biology erschienene Studie. Auch die Links- oder Rechtshändigkeit gibt es bei diesen Affen bereits.
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Das menschliche Großhirn ist in zwei Hälften unterteilt, die unterschiedliche Funktionen wahrnehmen. Bei kommunikativen Aufgaben zeigen sich jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede. Während Männer überwiegend die linke Hirnhälfte benutzen, um Sprache zu verarbeiten, nutzen Frauen zusätzlich Bereiche der rechten Gehirnhälfte. Forscherinnen der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) konnten jetzt zeigen, dass der Grundstein für diese geschlechtsspezifische Verarbeitung schon im frühen Primatengehirn gelegt wurde.
Marina Scheumann und Professorin Elke Zimmermann vom Institut für Zoologie der TiHo führten für ihre Studie Verhaltenstests mit Grauen Mausmakis (Microcebus murinus) durch. Mausmakis verfügen über ein relativ einfaches Gehirn. Daher eignen sie sich besonders gut, um die evolutionäre Entstehungsgeschichte unseres Gehirns zu untersuchen.