In der Nacht vom 20. auf den 21. Februar war es wieder soweit: Die Erde schob sich genau zwischen Sonne und Mond und löste eine totale Mondfinsternis aus. Knapp ein Stunde lang bedeckte der dunkle Erdschatten die helle Mondoberfläche und ließ sie düster-rötlich schimmern.
Das faszinierende Schauspiel spielte sich über Europa, Afrika und weiten Teilen des amerikanischen Kontinents ab, war aber in weiten Teilen Deutschlands von einer Wolkendecke verhüllt. In einigen Gebieten Hessens, Niedersachsens und Mecklenburg-Vorpommerns allerdings gab es dennoch freie Sicht auf das frühmorgendliche Ereignis.
Im Durchschnitt stehen Erde, Sonne und Mond alle ein bis zwei Jahre so günstig, dass eine totale Mondfinsternis bei uns sichtbar ist. Zwar kreuzt der Mond sogar zweimal jährlich die Ebene der Erdbahn und kommt so in Reichweite des Erdschattens, doch nicht immer wandert er dabei ganz genau durch den spitzen Kegel des Erdschattens. Die jetzige Finsternis folgt allerdings sogar relativ schnell auf die letzte, die sich im August 2007 ereignete.
Mond diesmal leuchtend orange-rot
Im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis, bei der der Mond das Sonnenlicht komplett schluckt, bleibt der Mond auch während der Totalität deutlich sichtbar. Schuld daran ist das Sonnenlicht, das am Rand der Erde durch die Atmosphäre dringt und so gestreut wird, dass es im Schattenbereich auf den Mond trifft. Weil die Atmosphäre das Licht nicht nur streut sondern auch einige Wellenlängen herausfiltert, ist das verbleibende Licht rötlich.
Wie viel Licht auf diese Weise auf den verdunkelten Mond fallen kann, hängt von der genauen Zusammensetzung der Atmosphäre zusammen. Enthält sie viel Wasser und Schwebeteilchen, kann nur wenig Licht durchdringen und gebeugt werden. Die Totalität ist dann sehr dunkel und eher bräunlich als rötlich. Diesmal jedoch leuchtete der Mond eher heller rot-orange , da in letzer Zeit keine größeren Vulkanausbrüche die Erdatmosphäre mit Staub und Schwebteilchen angereichert haben.
Beginn um 02.43 Uhr
Ähnlich wie eine Sonnenfinsternis läuft auch die Mondfinsternis in mehreren Phasen ab. Sie beginnt eigentlich mit dem Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde und endet mit ihrem Austritt. Doch die ringförmig um den Kernschatten liegende so genannte Penumbra ist so schwach, dass der Helligkeitsverlust des Mondes dabei kaum sichtbar ist. Selbst für erfahrene Beobachter ist der genaue Zeitpunkt dieses ersten Schatteneintritts teilweise nur schwer zu erkennen.
Als erste gut sichtbare Phase der Mondfinsternis gilt daher der Beginn der partiellen Eklipse, der Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde. Bei uns war dies um 02.43 Uhr nachts der Fall. Von dann an wanderte die Grenze zwischen der im Kernschatten liegenden dunklen Mondoberfläche und dem noch von der Sonne beschienenen Teil langsam über die Mare und Krater des Monds hinweg.
Saturn und Regulus als Nachbarn
Je näher die Totalität rückte, desto mehr Licht schluckte der Erdschatten, auch der Nachthimmel wurde langsam dunkler, die sonst vom Vollmond überstrahlten Sterne treten deutlicher hervor. Während des gesamten Schauspiels stand der Mond im Sternbild des Löwen. Saturn und der helle Stern Regulus rahmten den Mond dabei zusätzlich ein, sie standen nur drei Grad westlich und östlich des Erdtrabanten.
Totalität mit Helligkeitsverlauf
Eineinviertel Stunden später, um 04.01 Uhr, hatte auch der hintere Rand des Mondes den Kernschatten der Erde erreicht – der zweite Kontakt. Mit ihm begann die totale Mondfinsternis. Da sich der Mond während der gesamten Totalität am Rand des Kernschattens bewegte, wurde er dabei nicht gleichmäßig verdunkelt, sondern leuchtete in unterschiedlichen Rotschattierungen.
Mit einer Geschwindigkeit von rund einem Kilometer pro Sekunde wanderte der Mond weiter in den Schatten hinein und verließ ihn bereits um 04.51 Uhr wieder. Damit war die Totalität beendet, die helle Mondoberfläche tauchte wieder auf und erschien als immer größer werdende Sichel. Um 06.09 Uhr hatte dann auch das hintere Ende des Mondes den Kernschatten verlassen.
Mehr zum Thema finden Sie hier
(NASA, 18.02.2008 – NPO)