Warum ist die Antarktis vor rund 34 Millionen Jahren so plötzlich vereist? Und dies scheinbar zu einer Zeit, in der die umgebenden Meere sogar wärmer wurden? Dieses scheinbare Paradox hat nun ein britisches Forscherteam aufgelöst. Sie stellen in der Fachzeitschrift „Geology“ neue Klimadaten vor, die die Diskrepanz zwischen Klimamodellen und bisherigen Daten aufheben.
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Die Vereisung der Antarktis vor rund 34 Millionen Jahren gehört zu den wichtigsten großen Klimaumschwüngen in der jüngeren Erdgeschichte. Gleichzeitig sind die Ursachen und Mechanismen dieser relativ schnellen Abkühlung der Region noch immer ziemlich rätselhaft. Denn die Klimadaten zeugen eher von einer Erwärmung der südlichen Meere als von einem Kälterwerden. Dieses scheinbare Paradox hat nun eine neue Studie von Forschern der Universität von Cardiff in Wales aufgelöst.
Einzellerschalen als Werkzeug
Carrie Lear, Paläoozeanographin in Cardiff und ihr Team analysierten die Schalen von winzigen, vorzeitlichen Einzellern, den Foraminiferen aus dem Meeresboden vor Tansania. Aus der chemischen Zusammensetzung der Schalen lassen sich Rückschlüsse auf die Meerestemperaturen zur Lebenszeit der Foraminiferen ziehen.