Die Mikrobe Agrobacterium Tumefaciens gilt als Spezialist dafür, Zellen mit fremdem Erbmaterial zu infizieren. Die Bakterien werden deshalb auch industriell genutzt, um transgene Pflanzen herzustellen. Forschern ist es nun mittels Experimenten an einzelnen Molekülen gelungen, die Arbeitsweise des Bakteriums zu analysieren und dessen hohe Effizienz bei der transgenen Infektion zu verstehen.
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Die Wissenschaftler um Martin Hegner vom Trinity College in Dublin und Andreas Engel vom Biozentrum der Universität Basel haben erkannt, dass das Protein VirE2 dabei eine entscheidende Rolle spielt. VirE2 wird vom Bakterium synthetisiert. A. Tumefaciens schleust, bevor es seine infektiöse DNA in den Wirt einschießt, dieses Eiweiß durch den Infektionskanal ein.
Sind die VirE2-Proteine im Innern der Pflanzenzelle angekommen, entwickeln sie große Kräfte, mit denen sie das fremde Erbmaterial des Bakteriums in die Zelle hineinziehen. Das Protein polymerisiert während dieses Vorgangs in eine besondere Form und bildet so einen Schutzmantel für die fremde DNA, der sie vor dem Immunsystem der Zelle schützt.