Vögel kompensieren ein Schlafdefizit ähnlich wie wir Menschen. Dies haben jetzt deutsche Wissenschaftler in einer neuen Studie herausgefunden, über die sie in der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Sleep Research berichten. Danach schlummern Tauben, die vom Mittagsschlaf abgehalten werden, nachts intensiver.
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„Wenn die Tauben wach bleiben müssen, weil zum Beispiel Raubvögel in der Nähe sind, dann können sie den Schlaf später nachholen, indem sie einfach intensiver schlafen. Dieser Mechanismus gibt den Tieren eine gewisse Flexibilität bei der Befriedigung ihres täglichen Schlafbedürfnisses“, sagt Niels Rattenborg, Co-Autor der Studie und Leiter der Nachwuchsgruppe Schlaf und Flug bei Vögeln am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen.
Schlafen in Phasen
Bei allen Säugern, auch dem Menschen, besteht der Schlaf aus zwei Phasen: Tiefer, traumloser „slow-wave-sleep“ (SW-Schlaf) wechselt sich mit Traumphasen ab, die REM-Schlaf genannt werden (englisch für rapid eye movement). Obwohl verschiedene Studien zu dem Ergebnis kommen, dass während des Schlafs Informationen neu strukturiert und Erinnerungen konsolidiert werden, bleibt die Funktion von Schlaf ein heiß diskutiertes Thema unter Neurobiologen.