Zum ersten Mal haben Astronomen sandähnliche Körnchen in der Umlaufbahn um ein Sternensystem entdeckt. Wie sie in „Nature“ berichten, umkreisen die Partikel einen jungen Doppelstern in ähnlicher Entfernung wie die Erde die Sonne. Sie könnten den Beginn einer Planetenbildung darstellen.
In früheren Studien war es Astronomen bereits gelungen, mikroskopische Staubpartikel um ferne Sterne nachzuweisen. Doch für nähere Informationen reicht die Genauigkeit dieser Methode nicht aus. Offen war daher sowohl die Größe dieser Partikel als auch ob sie ihren Zentralstern relativ nah umkreisen wie es die Erde tut, oder aber eher in einer Entfernung die der Umlaufbahn eines Jupiter oder Saturn entspricht.
„Wann und wie sich Planeten genau bilden, ist bis heute eine offenen Frage“, erklärt Christopher Johns-Krull, Professor für Astronomie und Physik an der Rice Universität und Koautor der Studie. „Wir glauben, dass die scheibenförmigen Staubwolken um junge Sterne kondensieren, mikroskopisch kleine Sandkörner bilden und sich dann zu Kieseln, Brocken und schließlich ganzen Planeten zusammenballen.“
Doppelstern mit ungewöhnlichem Leuchtverhalten
Ob dies wirklich der Fall ist, könnte die neue Studie von Wissenschaftlern aus den USA, Deutschland und Usbekistan nun klären helfen. Sie analysierten photometrische und spektrografische Daten, die in den letzten zwölf Jahren von verschiedenen Observatorien, darunter das Very Large Telescope in Chile und das Keck Observatorium auf Hawaii, gesammelt wurden.