Auch wenn der Winter noch einmal zurückgekehrt ist – in der Arktis hält der Eisverlust an. Zwar haben die für diese Zeit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen an einigen Stellen neues Meereis entstehen lassen, doch das ältere Meereis schrumpft nach wie vor. Das zeigen jüngste Satellitenmessungen der NASA.
In der Arktis finden sich im Winter zwei Arten von Meereis. Das saisonale Eis, das im Frühjahr wieder abschmilzt, sowie das mehrjährige Packeis, das das ganze Jahr über, selbst im Sommer, erhalten bleibt. Und genau dieses, für die Umwelt der Arktis so wichtige Meereis schrumpft in den letzten Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich. Nach Ansicht der Wissenschaftler spielt hier die globale Erwärmung die entscheidende Rolle.
Neue Satellitendaten der NASA zeigen nun, dass in diesem Winter die Gesamtfläche des arktischen Eises um 3,9 Prozent über der der letzten drei Jahre liegt. Gleichzeitig aber ist der Anteil des mehrjährigen Eises von 50 bis 60 Prozent auf nur noch 30 Prozent der gesamten Eismasse zurück gegangen. Schon im vergangenen Sommer hatte das Arktiseis einen neuen Rekord-Tiefstand erreicht, als seine Ausdehnung um 40 Prozent unter das langjährige Mittel der letzen 28 Jahre sank.
Eisdecke wird immer sensibler
Und auch das sehr alte Eis, das mindestens sechs Jahre besteht, ist alarmierend geschrumpft: Von 20 Prozent bis in die späten 1980er Jahre zu nur noch sechs Prozent in diesem Winter. Dramatisch ist dies vor allem deshalb, weil dieses ältere Eis auch gleichzeitig deutlich dicker ist als jüngere Eisschichten. Je jünger die arktische Eisdecke insgesamt wird, desto sensibler und anfälliger gegenüber der Erwärmung wird sie daher auch.
(NASA, 19.03.2008 – NPO)