Boxen ist möglicherweise weniger gefährlich für das Gehirn als bislang befürchtet – zumindest für Amateure. Zu diesem Schluss kommt die Heidelberger Boxerstudie, die mit Hilfe hochauflösender Kernspintomographie (MRT) nach winzigen Hirnveränderungen im Gehirn von Amateurboxern und einer nicht boxenden Vergleichsgruppe gefahndet hat. Diese Veränderungen sind vermutlich Vorläufer späterer schwerer Hirnschäden wie Morbus Parkinson oder Demenz.
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Die Forscher des Universitätsklinikums Heidelberg weisen in ihrer in der Fachzeitschrift „American Journal of Neuroradiology“ erschienenen Arbeit aber ausdrücklich darauf hin, dass abschließende Aussagen zur Gefährdung derzeit noch nicht möglich sind.
Ob Profi-Boxer wie Muhammad Ali sich ihre spätere Gehirnerkrankung – in diesem Fall die Parkinson-Krankheit im Alter von 40 Jahren – mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Sport zugezogen haben, bleibt offen. Eine Entwarnung kann erst gegeben werden, wenn umfangreichere Studien, an denen sowohl Amateur- als auch Profiboxer teilnehmen, die Risiken des Boxsports für das Gehirn geklärt haben.