Forscher haben eine neue Strategie zum Aufbau von Hybridmaterialien aus künstlichen Polymeren und Proteinen entwickelt. Dabei ist ihnen eine Fusion spezifischer biologischer Funktionen von Eiweißen mit den günstigen Feststoff- und Verarbeitungseigenschaften von Kunststoffen gelungen.
{1l}
Wie die Wissenschaftler um Aaron P. Esser-Kahn und Matthew B. Francis von der University of California in Berkeley (USA) in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, haben sie dabei ein grün fluoreszierendes, bioabbaubares Gel synthetisiert, das auf Änderungen des pH-Werts und der Temperatur reagiert. Polymer-Protein-Hybridmaterialien könnten beispielsweise als Werkstoffe für Sensoren, Teile von Nanomaschinen oder Wirkstoff-Transportsysteme interessant sein.
Bisherige Ansätze zur Herstellung von Hybridmaterialien gingen von sehr spezifischen Verknüpfungen aus, die für spezielle Proteinseitengruppen ausgelegt waren. Die neue Methode der Berkeley-Forscher ist dagegen breit anwendbar, da sie sich im Prinzip für jedes Protein eignet. Denn die Verknüpfung erfolgt über die beiden Endgruppen der Proteinkette – und die sind bei jedem Protein die gleichen: eine Amino- und eine Carbonsäurefunktion.