Bei der Suche nach wasserreichen, erdähnlichen Planeten könnte zukünftig ein verräterisches Aufblitzen ausreichen, um mögliche Kandidaten zu identifizieren. Astronomen haben eine Methode entwickelt, der die Reflektion großer Wasserflächen bei schrägstehendem Lichteinfall zugrunde liegt. Ausreichend leistungsfähige Teleskope dafür wird es allerdings frühestens in zehn Jahren geben.
Damit sich auf einem Planeten Organismen entwickeln können, müssen auf ihm lebensfreundliche Temperaturen herrschen – und dies zumindest so lange, wie die Evolution des Lebens dauert. Und noch ein zweiter Faktor ist nach Ansicht der meisten Astrobiologen nötig: Wasser. Deshalb konzentriert sich die Suche nach extraterrestrischen Leben vor allem auf Himmelskörper, die genau diese Merkmalskombination bieten.
Erdzwillinge gesucht
„Wir suchen nach erdähnlichen Planeten in der bewohnbaren Zone ihres Sterns, einem schmalen, nicht zu warmen und nicht zu kalten Bereich, in dem Leben existieren kann”, erklärt Darren M. Williams, Professor für Physik und Astronomie an der Pennsylvania State Universität. „Wir wollen auch wissen, ob es auf diesen Planeten Wasser gibt.“ Williams und sein Kollege, der Geologe Eric Gaidos von der Universität von Hawaii, haben eine Methode entwickelt, mit der sich Planeten mit Wasser an ihrer Oberfläche besser identifizieren lassen.
Bisher gelingt es den Astronomen bereits auch bei sehr weit entfernten Planeten den Abstand zu ihrem Zentralstern und damit auch indirekt die auf ihnen herrschenden Temperaturen zu ermitteln. Auch auf die grundsätzliche Präsenz von Wasser kann häufig durch Analyse der Lichtbrechung und –streuung in der Atmosphäre der Himmelskörper geschlossen werden. Die neue Methode nutzt dagegen die Reflektion von ausgedehnten Wasseroberflächen als Indiz.