Der Ring des Jupiter ist ausgedehnter und besteht aus kleineren Teilchen als bisher angenommen. Das hat jetzt ein internationales Wissenschaftlerteam entdeckt. Wie die Forscher in „Nature“ berichten, gelang es ihnen zum ersten Mal, die Staubkörnchen, die um den Gasplaneten kreisen, direkt zu vermessen. Dabei fanden die Forscher unter anderem heraus, dass der Schatten des Planeten entscheidenden Einfluss auf die Umlaufbahnen der Partikel und die Struktur des Ringsystems hat.
Ringe aus winzigen Teilchen umgeben alle großen Planeten im Sonnensystem. Am bekanntesten sind die des Saturn, die sich von der Erde aus schon mit einem kleinen Teleskop beobachten lassen. Doch auch der Jupiter hat solch staubige Begleiter, wie man seit Ende der 1970er-Jahre weiß. Die Partikel entstanden durch Zusammenstöße der Jupitermonde mit Meteoriten und sind nur etwa eintausendstel Millimeter groß. Das entspricht ungefähr der Größe der Teilchen im Zigarettenrauch.
Hochempfindlicher Detektor an Bord
Die Messdaten der Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau, des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg und der University of Maryland stammen von der amerikanischen Raumsonde Galileo, die sieben Jahre lang durch das Jupitersystem flog. An Bord trug die Sonde einen hochempfindlichen Staubdetektor, der auf seinem Weg durch den Jupiterring einige Tausend Einschläge von Staubkörnchen registrierte. Diese Daten haben die Forscher aus Deutschland und den USA jetzt ausgewertet.
„Dank unserer Messungen konnten wir bisher unbekannte Eigenschaften des Rings nachweisen“, sagt Harald Krüger vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.