Zum ersten Mal haben Paläontologen 245 Millionen Jahre alte Wohnhöhlen von vierfüßigen Wirbeltieren in der Antarktis entdeckt. Die fossilen Grabgänge belegen, dass landlebende Tiere diese Region früher besiedelt hatten als bisher angenommen. Vermutlich stammen sie sogar von einem frühen Verwandten der Säugetiere.
Wohnhöhlen von Tetrapoden, vierfüßigen Wirbeltieren aus der Zeit des frühen Trias sind zuvor bereits in Südafrika, einem der fossilienreichsten Gebiete der Erde entdeckt worden. Einige enthielten sogar noch die Knochen der sie einst bewohnenden Tiere. In der Antarktis dagegen sind Fossilienfunde weitaus seltener, obwohl beide Kontinente damals als Teil des Superkontinents Pangäa zusammenhingen.
Höhlen in Flussnähe
Nach Ansicht der Forscher liegt dies daran, weil vor rund 245 Millionen Jahren die Antarktis bereits kälter war als der Rest des Superkontinents. Aber auch durch die Schwierigkeiten, die Fossilien in dem unwirtlichen Terrain zu finden. „Fossilienfunde sind überall lückenhaft“, erklärt Christian Sidor, Professor für Biologie und Paläontologie an der Universität von Washington. „Aber in der Antarktis ist es extrem lückenhaft, weil es schwer ist, überhaupt Gestein inmitten all des Eises zu finden.“
Die nun in der Fachzeitschrift „Journal of Vertebrate Paleontology“ beschriebenen Höhlen entdeckten die Wissenschaftler in der Fremouw Formation am Wahl Gletscher und in der Lashly Formation in den Allan Hills, beides Gebiete in Küstennähe. Die Höhlenabdrücke entstanden, als eine Flussüberschwemmung feinen Sand in die Wohnhöhlen der Tiere schwemmte und zu einer festen Füllung aushärtete. Die größten erhaltenen Stücke sind rund 35 Zentimeter lang und 15 Zentimeter breit.