Auf der Sonne herrscht seit einigen Jahren ziemliche Ruhe: keine Sonnenflecken, kaum solare Ausbrüche. Das sind gute Nachrichten für Satellitenbetreiber, aber Grund zur Nachdenklichkeit für einige Wissenschaftler. Denn eine so lange Phase der Inaktivität ist eher ungewöhnlich für unseren Zentralstern.
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Normalerweise folgt die Sonnenaktivität einem Elf-Jahres Zyklus, bei dem der Höhepunkt jeweils in der Mitte liegt. Das letzte solare Maximum lag im Jahr 2001, Sonnenflecken, solare Ausbrüche und Sonnenstürme häuften sich in dieser Zeit. Inzwischen hat die Sonne den Übergang dieses Zyklus zum nächsten erreicht und befindet sich damit in einer Phase geringerer Aktivität, die sich bis 2012 wieder allmählich steigern wird.
Totenstille seit zwei Jahren
Doch seit nunmehr zwei Jahren ist die Sonne extrem ruhig und dies relativ unverändert. Sie zeigt keine Sonnenflecken und kaum Ausbrüche. „Sie bleibt einfach tot“, erklärt Saku Tsuneta, Astrophysiker am Japanischen Nationalobservatorium. „Das ist eine – wenn auch kleine – Sorge.“ Tsuneta und rund hundert weitere Sonnenforscher aus aller Welt trafen sich Anfang Juni auf einer Konferenz an der Montana State University, um die jüngsten Entwicklungen und Ergebnisse der Solarforschung zu diskutieren.