Dass Meeresalgen Kohlendioxid aufnehmen und damit als Klima-Puffer wirken ist nichts Neues. Jetzt jedoch haben Wissenschaftler im offenen Meer auch Bakterien entdeckt, die CO2 „schlucken“. Noch ist nicht klar, wie viel dies im globalen Zusammenhang ausmacht. Die jetzt in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Science” (PNAS) veröffentlichte Studie verändert aber in jedem Falle die Sicht auf die Meereswelt als Klimafaktor.
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Algen, wie alle Pflanzen, besitzen die Fähigkeit, mithilfe der Photosynthese aus Sonnenlicht Energie zu gewinnen. Dabei entnehmen sie Kohlendioxid aus ihrer Umgebung und bauen es zu energiereichen Kohlenstoffverbindungen um. Die winzigen einzelligen Algen, die in den oberen Wasserschichten schweben, galten bisher als die einzigen Organismen, die im offenen Meer diese Treibhausgas-schluckende Funktion ausüben.
Doch eine neue Studie eines internationalen Forscherteams hat nun entdeckt, dass auch Bakterien im Meer eine ähnliche Rolle einnehmen. Mithilfe eines speziellen Pigments, dem Proteorhodopsin, können auch sie aus Sonnenlicht Energie erzeugen – und verbrauchen dabei Kohlendioxid. Da rund die Hälfte aller marinen Bakterien dieses Pigment besitzt, könnte ihr Beitrag zum Klimaschutz theoretisch immens sein.