Für den Traum vom schlanken Körper greifen immer mehr Frauen und Männer zu Tabletten, die Hoodia enthalten. Das kaktusähnliche Gewächs aus dem Süden Afrikas hat eine Hunger stillende Wirkung, seine natürlichen Vorkommen sind jedoch dank des Schlankmacher-Booms nun akut bedroht.
Seit der Westen den Appetitzügler für sich entdeckt hat, wird Hoodia für die Herstellung von Diätmitteln schonungslos geplündert. „Eigentlich fällt Hoodia wie mindestens 350 andere Medizinalpflanzen unter den strengen Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens“, erklärt WWF-Heilpflanzenexperte Frank Barsch.
Illegales Ernten gefährdet Überleben
Inzwischen würden aber immer mehr Präparate aus illegal geernteter Hoodia hergestellt. Käufern rät Barsch: „Fragen Sie bei Ihrem Händler nach den amtlichen Einfuhrpapieren und kaufen Sie Hoodia nicht im Internet.“ Dort sei es für Konsumenten besonders schwer, Herkunft und Qualität von pflanzlichen Präparaten nachzuvollziehen. Oft enthielten die dort angebotenen Präparate zu wenig oder gar keine Hoodia.
Unwissenheit schützt jedoch nicht vor teils empfindlich hohen Strafen. „Wer Hoodia ohne behördliche Genehmigung aus dem Exportland und eine weitere Genehmigung aus Deutschland kauft, macht sich strafbar“, warnt WWF-Experte Barsch. Die Papiere sind als Handelskontrolle gedacht und sollen helfen, die Pflanze vor dem Aussterben zu bewahren.