Die Kernfusion gewinnt Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen und treibt unter anderem unsere Sonne an. Seit einigen Jahren laufen Versuche, dieses „Sonneneuer“ auch auf die Erde zu holen. Jetzt ist einem koreanischen Forschungsreaktor gelungen, sein erstes Plasma, die Voraussetzung für eine Fusion, zu erzeugen.
Mit dem ersten Plasma hat die neue Fusionsforschungsanlage KSTAR im National Fusion Research Institute in Daejeon, Südkorea, am 13. Juni 2008 erfolgreich den Betrieb aufgenommen. Dies gab das Institut jetzt nach der Auswertung der Ergebnisse offiziell bekannt. Ziel der Fusionsforschung ist es, ähnlich wie die Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen. Um das Fusionsfeuer in einem Kraftwerk zu zünden, muss es gelingen, den Brennstoff – ein dünnes ionisiertes Wasserstoff-Gas, ein „Plasma“ – wärmeisoliert in Magnetfeldern einzuschließen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufzuheizen.
Magnetspulen halten Plasma
Das neue Fusionsprojekt KSTAR ist, neben der Beteiligung an dem internationalen Experimentalreaktor ITER, das Kernstück des koreanischen Fusionsprogramms. Wie der Name verrät, soll sich KSTAR (Korean Superconducting Tokamak Advanced Research) dem heute aktuellsten Thema der weltweiten
Fusionsforschung widmen, den so genannten „Advanced Szenarios“: Geplant als eine mittelgroße Anlage soll KSTAR durch neue Betriebsweisen dazu beitragen, den Weg zu einem Tokamak im Dauerbetrieb zu bahnen.