Bei Männern werden der Testosteronspiegel und der Körperfettanteil teilweise durch die gleichen Gene kontrolliert. Das ergab die Auswertung einer Zwillingstudie an jungen Männern. Beide Merkmale sind stark genetisch bestimmt. Welche Gene jedoch im Einzelnen beteiligt sind, ist noch nicht klar.
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Das männliche Geschlechtshormon Testosteron gilt als Fitmacher: Es erhöht die Muskelmasse und senkt den Körperfettanteil. Aber handelt es sich hier tatsächlich um einen ursächlichen Zusammenhang? Und wenn ja, welcher Mechanismus steckt hinter dieser Verbindung? Genau diese Fragen blieben bisher unbeantwortet. Jetzt jedoch haben Forscher der Universität Ghent in Belgien einen entscheidenden Durchbruch erzielt.
Zwillinge als Probanden
Die Forscher um Jean-Marc Kaufman führten eine Studie an 674 männlichen Zwillingen durch, in der sie von jedem Teilnehmer das Körpergewicht, den Körperfettanteil und den BodymassIndex maßen und Blutproben entnahmen, um den Testosterongehalt und die Konzentration des Proteins SHBG zu ermitteln. SHBG ist ein Transporterprotein, das im Blutstrom an das Testosteron bindet und es damit inaktiv macht. Um herauszufinden, wie viel aktives Testosteron zirkuliert, müssen die Forscher daher sowohl den Gesamt-Testosterongehalt als auch die Proteinkonzentration berücksichtigen.