Ein internationales Wissenschaftlerteam hat eine bisher unbekannte Riesenmuschel entdeckt. Tridacna costata lebt in Korallenriffen des Roten Meeres und wird bis zu 40 Zentimeter lang. Sie kommt auch fossil vor und hatte früher einen Anteil von 80 Prozent an den Riesenmuschelarten im untersuchten Gebiet.
Heute gehören nur noch weniger als ein Prozent der gefundenen Muscheln dieser Art an, so die Forscher des Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT), der Universität Bremen und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) zusammen mit philippinischen und jordanischen Kollegen in der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Current Biology“. Ihren Rückgang vor etwa 125.000 Jahren betrachten die Forscher als ersten Nachweis von Überfischung in der Geschichte der Menschheit.
Nach den Rote-Liste-Kriterien der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) ist die neue Art – kaum entdeckt – vom Aussterben bedroht.
Verwirrung um die Identität einer Riesenmuschel
„Wir haben Riesenmuscheln für Kultivierungsexperimente gesammelt, als uns Besonderheiten an den Tieren auffielen“, berichtet Professor Claudio Richter vom AWI. Im Rahmen eines deutsch-jordanischen Kooperationsprojektes hat sein Team nach Möglichkeiten gesucht, die Riesenmuschel Tridacna maxima zu züchten. Die Muschel ist bei Aquarianern sehr beliebt und eine erfolgreiche Zucht könnte nicht nur die steigende Nachfrage auf diesem Sektor bedienen, sondern auch die dezimierten Bestände im Roten Meer aufstocken.