Astronomen sind dem gigantischen Schwarzen Loch im Zentrum unserer Milchstraße so nah gekommen wie noch nie – zumindest beobachtungstechnisch. Ihr Blick reichte fast bis zum Ereignishorizont, dem Punkt, von dem an kein Licht mehr entweichen kann. Dabei entdeckten sie, wie sie in „Nature“ berichten, eine winzige Struktur von nur 37 Mikro-Bogensekunden – dies entspricht der höchsten jemals in der Astronomie erreichten Auflösung.
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Im Zentrum der Milchstraße liegt, wie in vielen anderen Galaxien auch, ein Schwarzes Loch. Bisher konnte es noch nicht direkt beobachtet, sondern nur durch seine Auswirkungen identifiziert werden. Jetzt haben Astronomen mithilfe einer neuen Methode die Auflösung von astronomischen Beobachtungen so stark erhöht, dass sie dem Größenbereich des Schwarzen Lochs immerhin schon sehr nahe kamen.
Interferometrie verkoppelt Teleskope
Die Wissenschaftler nutzen die Technik der so genannten Very Long Baseline Interferometry (VLBI), eine Methode, bei der Radioteleskope an weit auseinander liegenden Standorten so zusammengeschaltet werden, dass sie wie ein einziges großes Teleskop arbeiten. Durch diesen „Trick“ wird die Auflösung extrem gesteigert. Das Team nahm mit dieser Teleskop-Kombination die Strahlung ins Visier, die vom Himmelsobjekt Sagittarius A ausgeht.