In den Obernkirchener Sandsteinbrüchen in Niedersachsen haben Wissenschaftler des Landesmuseums Hannover einen atemberaubenden Fund freigelegt: Auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern entdeckten sie Fußabdrücke des Raubsauriers Raptor. Nie zuvor wurden bisher Spuren dieser Urzeittiere in Europa nachgewiesen.
Der Raptor ist mit den Vögeln nahe verwandt und gehört zu den eher kleinen Sauriern. Einem großen Publikum wurde er bekannt durch den Filmklassiker „Jurassic Park“. Der Raptor zeichnete sich durch seine sehr großen, sichelförmigen Zehenkrallen aus, die am Inneren der drei Laufzehen saßen und durch die Laufbewegung nach oben klappten.
Aus dieser anatomischen Auffälligkeit resultieren zweizehige Fährtenabdrücke, die jetzt im Steinbruch besonders gut zu erkennbar sind. Spektakulär ist dabei laut dem Niedersächsischen Landesmuseum Hannover, dass mit mittlerweile acht nachweisbaren Einzelfährtenzügen in den Obernkirchener Sandsteinbrüchen sogar sämtliche bisher bekannten anderen Funde aus China, Korea, dem Niger und Utah übertroffen werden.
Iguanodons waren soziale Tiefe
Doch das ist längst noch nicht alles: Denn die Hannoveraner Paläontologen sind bei ihren Ausgrabungsarbeiten auch auf neue, ungewöhnlich gut erhaltene Abdrücke von Iguanodons gestoßen. Vereinzelte Fährten der Pflanzenfresser sind in den Obernkirchener Steinbrüchen bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt.