Im Norden Kanadas haben Forscher ein Gestein entdeckt, dass 4,28 Milliarden Jahre alt ist. Wie sie in „Science“ berichten, ist es damit das älteste jemals entdeckte und könnte ein Relikt der allerersten Kruste unseres Planeten sein.
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Die uralten Gesteine wurden im Norden Quebecs an der Küste der Hudson Bay entdeckt, in einem als „Nuvvuagittuq Grünsteingürtel“ bekannten Gebiet. Ein Forscherteam der Universitäten McGill, Quebec und der Carnegie Institution um Jonathan O’Neil haben jetzt die als „falsche Amphiboliten“ bezeichneten Gesteine erstmals genau datiert. Mit einem Alter von 4,28 Milliarden Jahren ist das Gestein noch 300 Millionen Jahre älter als die bisher ältesten Proben, Steine aus einer Bändereisenformation in Grönland.
O’Neil und seine Kollegen bestimmten das Alter des Gesteins mithilfe von Messungen des Isotops Neodymium-142, das aus dem Zerfall des Isotops Samaium-146 entsteht. Das Verhältnis beider erlaubt einen Rückschluss auf das Alter eines Gesteins, allerdings normalerweise erst ab rund 4,1 Milliarden Jahren oder mehr. Daher ist dies auch das erste Mal, dass es eingesetzt wurde, um terrestrische Gesteine zu datieren.
Geheimnisse der Erdanfänge entschlüsseln
Die neuen Daten geben den Forschern auch einen Einblick in die Ära der Erdentwicklung, als sich die Kruste vom Erdmantel absetzte. „Unsere Entdeckung öffnet nicht nur einen Weg um die Geheimnisse der Erdanfänge weiter zu entschlüsselt“, erklärt O’Neil. „Geologen haben nun auch einen neuen Spielplatz um zu erkunden, wo und wann das Leben begann, wie die Atmosphäre ausgesehen haben könnte und wann sich der erste Kontinent formte.“
(McGill University, 30.09.2008 – NPO)