In den letzten 50 Jahren haben Stürme über der Arktis an Häufigkeit und Stärke zugenommen. Das zeigt eine jetzt in den „Geophysical Research Letters“ veröffentlichte Studie der NASA. Gleichzeitig wirkt sich dies auch auf das Meereis aus: Die Stürme beschleunigen die Eisdrift, die Bewegung der Eisschollen auf der Meeresoberfläche.
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Schon seit längerem beobachten Klimaforscher, dass die zunehmende Erwärmung auch die Sturmaktivität weltweit beeinflusst. Wie sich dies in der Arktis auswirkt, dass hat ein Team von Wissenschaftlern der NASA, der Woods Hole Oceanographic Institution und dem Arktischen und Antarktischen Forschungsinstitut in Sankt Petersburg in Russland nun genauer untersucht. Die Forscher analysierten dafür Daten der letzten 56 Jahre über Sturmbahnen, Windstärken und andere atmosphärische Parameter.
Mehr und stärkere Stürme über der Arktis
Die Auswertungen zeigten, dass sich die Sturmaktivität über der Arktis tatsächlich von 1950 bis 2006 deutlich erhöht hat. „Die allmähliche Erwärmung hat die Zugbahnen der Stürme im Atlantik und Pazifik nach Norden verschoben“, erklärt Sirpa Hakkinen vom Goddard Space Flight Center der NASA. „Wir spekulieren, dass das Eis als Mittelsmann in einem Szenario wirkt, in dem steigende Sturmaktivität die Durchmischung des Wassers verstärkt und damit den Übergang der Arktis in einen Wasserkörper von sich turbulent mischenden warmen und kalten Schichten mit größerem Potenzial für eine tiefe Konvektion, die das Klima noch weiter verändern wird.“