Der Raubbau an der Erde ist so groß wie nie zuvor. Wenn der Verbrauch an natürlichen Ressourcen weitergeht wie bisher, würden bis zum Jahr 2035 zwei Planeten benötigt, um den Bedarf an Nahrung, Energie und Fläche zu decken. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste „Living Planet Report 2008″ des WWF, der gestern in Berlin vorgestellt wurde. Das ist im Vergleich zum letzten Report eine Beschleunigung um 15 Jahre.
Der WWF Report wird alle zwei Jahre veröffentlicht und stellt eine Art „Herz- und Nieren-Check“ des Planeten dar. Er ist eine der international bedeutendsten Studien über den allgemeinen Zustand der Erde. Dem Bericht liegen zwei Parameter zugrunde, die die Veränderungen der weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums untersuchen: Während der „Living Planet Index“ ähnlich einem Aktienkurs den Zustand der Ökosysteme unserer Erde widerspiegelt, zeigt der „Ökologische Fußabdruck“ den Umfang der Beanspruchung dieser Systeme durch den Menschen an. Der „Living Planet Index“ der globalen Biodiversität wird an den Beständen von 1.686 Wirbeltierarten in aller Welt gemessen.
Biodiversität abgesackt
Dem Bericht zufolge hat sich der ökologische Zustand der Erde im Vergleich zum letzten Report 2006 noch einmal dramatisch verschlechtert. Der „Living Planet Index“ der globalen Biodiversität ist in den letzten 35 Jahren um fast ein Drittel gesunken. Während die Abnahme in manchen gemäßigten Zonen ein Ende gefunden hat, zeigt der gesamte Index weiterhin einen rasanten Absturz.
Hauptverantwortlich dafür sind vor allem steigender Ressourcenverbrauch, Entwaldung, der vom Menschen verursachte Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überfischung.