Die Menge des starken Treibhausgases Methan in der Erdatmosphäre hat sich im letzten Jahr wieder stark erhöht. Dieser neue Anstieg beendet eine rund zehnjährige Periode der Stabilität, in der sich die Emissionen und der atmosphärische Abbau etwa die Waage hielten. Das berichten amerikanische Forscher jetzt in der Fachzeitschrift „Geophysical Review Letters”.
Das Treibhausgas Methan wird von Feuchtgebieten, Reisfeldern, Viehherden und der Gas- und Kohleindustrie freigesetzt. Seit vorindustrieller Zeit haben sich die Konzentrationen des Gases in der Atmosphäre mehr als verdoppelt. Es ist heute für rund ein Fünftel des anthropogenen Treibhauseffekts verantwortlich. Abgebaut wird es in der Atmosphäre durch die Reaktion mit dem Hydroxyl-Radikal, das oft auch als „Waschmittel der Atmosphäre bezeichnet wird. Vor rund zehn Jahren begann eine Phase der Stabilität bei der Emissionen und Abbau sich gegenseitig auszugleichen schienen.
Anstieg beendet stabile Phase
Eine neue Studie von Wissenschaftlern des Massachusetts Institute of Technology
(MIT) hat jedoch festgestellt, dass diese Phase der Stabilität nun beendet ist. Für ihre Messungen nutzten die Forscher um Matthew Rigby und Ronald Prinn Luftproben, die zwischen 1997 und 2008 durch das „Advanced Global Atmospheric Gases Experiment“ der NASA weltweit gesammelt worden waren. Ihre Analysen zeigten, dass mehrere Millionen metrische Tonnen zusätzlich seit 2007 freigesetzt worden sind.