Nicht alle Informationen, die das Auge aufnimmt, werden vom Gehirn in gleicher Weise verarbeitet. Forscher haben jetzt nachgewiesen, dass die willentliche Aufmerksamkeit und das „automatische“ auf Etwas aufmerksam werden durch zwei unterschiedliche Schaltkreise im Gehirn gesteuert werden.
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Entscheidend bestimmt die Aufmerksamkeit, auf welche Weise visuelle Reize im Gehirn repräsentiert werden. Suchen wir ein bestimmtes Objekt, so lenken wir unsere Aufmerksamkeit willentlich auf ein Ziel. Wir nehmen das Gesuchte schon in der Peripherie unseres Gesichtsfeldes wahr und ignorieren andere Objekte. Darüber hinaus können aber auch markante Ereignisse in der Umwelt, ein sich näherndes Fahrzeug etwa, unsere Aufmerksamkeit automatisch auf sich ziehen. Hierbei spricht man von „reflexartiger“Aufmerksamkeitssteuerung. Sie steht zu wesentlich geringeren Teilen unter willentlicher Kontrolle.
Stefan Treue, Laura Busse und Steffen Katzner vom Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience und dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen zeigten nun, dass diesen beiden Formen der Aufmerksamkeitszuwendung unterschiedliche neuronale Mechanismen zu Grunde liegen. Die Arbeit wurde in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht.