In Deutschland gibt es etwa 120.000 Brücken. Damit Autofahrer, Radler und Fußgänger sicher hinüber gelangen, müssen diese regelmäßig auf Schäden überprüft werden. Jetzt haben Forscher eine Bildverarbeitungssoftware entwickelt, die automatisch Unregelmäßigkeiten im Brückenmaterial erkennt und so Unglücke verhindern kann.
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Sie überspannen tiefe Schluchten, Flüsse, Autobahnen – Brücken sind für das Verkehrsnetz unerlässlich. Ihr Zustand in Deutschland ist jedoch erschreckend: Bei einer Untersuchung des ADAC im Jahr 2007 bestand jede zehnte der fünfzig überprüften Brücken den Test nicht; insgesamt erhielten vier die Note „mangelhaft“ und eine wurde sogar als „sehr mangelhaft“ eingestuft. Wechselnde Wetter- und Temperatureinflüsse, zunehmendes Verkehrsaufkommen und Tausalze beanspruchen das Material – schnell entstehen Schäden wie Haarrisse, abplatzender Beton und Durchrostung. Erkennen die Brückeningenieure diese nicht rechtzeitig, wird es für Autofahrer, Radler und Fußgänger gefährlich.
Bildverarbeitung statt Klebestreifen
Bisher untersuchen die Kontrolleure eine Brücke direkt vor Ort auf äußerlich sichtbare Schäden. Risse versehen sie etwa mit Klebestreifen, die sich dehnen, wenn der Riss größer wird. Ein neues Bildverarbeitungsprogramm macht solche Kontrollmaßnahmen künftig überflüssig. Forscher am Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern haben diese Software gemeinsam mit Kollegen der Firma Infracom Italien entwickelt.