Der Genuss von Walnüssen verlangsamt das Krebswachstum – zumindest bei Mäusen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie der Marshall University, über die die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nutrition and Cancer“ berichten.
Dr. W. Elaine Hardman, Forscherin an der Joan C. Edwards School of Medicine der Marshall University, untersuchte darin, ob sich bei Mäusen, deren Kalorienbedarf teilweise mit Walnüssen gedeckt wurde, Brustkrebs langsamer entwickelt als bei einer Mäusegruppe, deren Ernährung eher den in Industrienationen üblichen Essgewohnheiten entspricht.
„Als wir die Mäuse mit Walnüssen fütterten, verlangsamte sich das Wachstum der Tumore in ihrem Körper erheblich“, fasst Hardman zusammen. Die Mäuse wurden so ernährt, dass 18,5 Prozent ihres täglichen Kalorienbedarfs durch Walnüsse gedeckt wurden. Danach verdoppelte sich die Tumorgröße in der mit Walnüssen gefütterten Gruppe nur halb so schnell wie in der Vergleichsgruppe. Die Studie gilt als die erste, die den Einfluss von Walnüssen auf das Krebswachstum untersuchte.
„Es ist immer gut, eine Alternative zur toxischen Chemotherapie zu finden, um das Wachstum von Tumoren zu bekämpfen“, betont Hardman, die seit 15 Jahren den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs erforscht.
Drei Bestandteile entscheidend
Nach Hardman enthalten Walnüsse mindestens drei Bestandteile, die möglicherweise für die verlangsamte Krebsentwicklung verantwortlich sind. Zunächst sind Walnüsse reich an Omega-3-Fettsäuren, die nachweislich das Tumorwachstum hemmen. Zudem enthalten sie Antioxidantien und Phytosterole, deren den Krebs verlangsamende Wirkung ebenfalls in anderen Studien belegt ist.
Während die Pilotstudie lediglich untersuchen sollte, ob und nicht warum Walnüsse eine Tumor hemmende Wirkung haben, weist die Forschung laut Hardman insgesamt darauf hin, dass die Menschen einen größeren Anteil ihrer Fettkalorien mit Fetten, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, und weniger mit gesättigten Fetten oder Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren abdecken sollten. Neben Walnüssen sind Fisch, Raps- und Leinsamenöl gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren.
Änderung der Gewohnheiten nötig
Laut Hardman untersucht die Medizin verstärkt die Möglichkeit von Ernährungsumstellungen zur Krebsvorbeugung. „Allmählich erkennen wir, dass unsere Ernährung wohl zu einem bis zwei Drittel an der Entstehung von Krebs beteiligt ist. Deshalb würden Ernährungsumstellungen zur Vorbeugung von Krebs die Krebssterberate eher reduzieren, als das die Behandlung von Krebs durch Chemotherapien tut“, erläutert die Forscherin.
„Eine Änderung unserer Gewohnheiten, die nicht nur das Krebsrisiko, sondern auch das Auftreten anderer chronischer Krankheiten wie Herzkrankheiten oder Diabetes reduzieren würde, könnte unsere immensen Gesundheitskosten senken und vielen Menschen ein besseres Leben ermöglichen“, betont sie. „Ich glaube, dass in Zukunft – und wahrscheinlich sogar in naher Zukunft – unsere Ernährung und damit eine Umstellung der Essgewohnheiten die größte Waffe zur Bekämpfung von Krebs sein wird.“
(Fleishman-Hillard Germany, 10.11.2008 – DLO)