Ein Forscherteam der NASA hat mit einer neuen Methode rekordverdächtige Eisverluste im Golf von Alaska festgestellt. Sie nutzten dafür keine Radar- oder Höhenmessungen, sondern ermittelten die Entwicklung der Eismassen erstmals direkt aus Schwerkraftdaten des Satelliten GRACE. Die Küstengletscher Alaskas tragen überproportional stark zum globalen Meeresspiegelanstieg bei.
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Die Veränderungen der Kryosphäre – der Gletscher, Eiskappen und anderer dauerhaft von Eis bedeckter Gebiete – sind ein Schlüsselfaktor für den Anstieg des Meeresspiegels. Besonders die sensiblen Küstengletscher reagieren schnell auf Veränderungen des Klimas, doch das Verhalten der meist schwer zugänglichen Gebiete genau und kontinuierlich zu überwachen war bisher nur bedingt möglich. Per Flugzeug lassen sich Höhenveränderungen in der Eisdecke registrieren, doch Flüge sind nicht immer möglich und finden daher nur in unregelmäßigen Abständen statt. Noch aufwändiger sind Beprobungen vor Ort.
Golf von Alaska besonders sensibel und einflussreich
Der Geophysiker Scott Luthcke vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt und seine Kollegen haben jetzt Satelliten-basierte Methoden so verfeinert, dass es möglich wird, die Massenveränderungen einer Eisdecke im Laufe der Jahre und der Jahreszeiten zu beobachten. Als Versuchsgebiet wählten sie die Gletscher im Golf von Alaska, eine der für den Klimawandel sehr wichtigen Regionen.