Berliner Forscher haben in einer Studie erstmals eine Technik erprobt, mit der sie genetisches Material mit hohem Druck direkt in einen Tumor injizieren können. Dabei zeigte sich, dass die so genannte Jet-Injektion ein Gen sicher und zielgenau in das Gewebe transportiert, so die Forscher in der Fachzeitschrift „Clinical Cancer Research“.
Bei den 17 Patienten, die in dieser Untersuchung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch und der Charité – Universitätsmedizin Berlin eingeschlossen waren, traten keine Nebenwirkungen auf.
Im Gegensatz zu Techniken, bei denen Gene mit Hilfe entschärfter Viren in zu behandelnde Zielzellen geschleust werden, wird bei der Jet-Injektion das Genkonstrukt ohne Verpackung und in geringen Mengen direkt in das Tumorgewebe eingebracht.
Gene sollen Zelltod auslösen
„Im Gegensatz zu Viren, deren Anwendung noch immer mit Problemen verbunden sein kann, wird der Einsatz sogenannter nackter Genkonstrukte als sicher eingestuft“, so Dr. Wolfgang Walther, der zusammen mit seinem Kollegen Professor Peter M. Schlag die neue Studie durchgeführt hat. Außerdem ist die Jet-Injektion weniger aufwändig und wäre deshalb in der Klinik breit anwendbar.