Akupunktur funktioniert – aber möglicherweise eher durch einen Placeboeffekt als durch die Nadelstiche. Eine Studie enthüllte, dass eine Pseudoakupunktur mit stumpfen, die Haut nicht durchstoßenden Pieksern bei Krebspatienten genauso gegen Übelkeit während der Bestrahlung wirkte wie die traditionelle Nadelung.
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Wissenschaftler der Linköping Universität um Anna Enblom und des Vårdal Instituts in Schweden führten Studien an Krebspatienten während der Bestrahlungstherapie durch. Untersucht wurde die Wirksamkeit verschiedener Behandlungen gegen die dabei auftretende Übelkeit. Bei Patienten, die die konventionelle medizinische Behandlung erhielten, konnte nur rund einem Viertel geholfen werden. 215 weitere Patienten, die Bestrahlungen des Bauchraums oder der Beckenregion erhielten, wurden mit zwei Typen von Akupunktur behandelt.
Pseudo-Stiche als Gegentest
Eine Gruppe erhielt die traditionelle chinesische Akupunktur, bei der die Nadeln an bestimmten Punkten bis unter die Haut eingestochen und dabei leicht gedreht werden. Den restlichen 106 Patienten wurde – ohne deren Wissen – eine simulierte Akupunktur verabreicht, mit stumpfen Teleskopnadeln, die nur die Haut berührten, nicht aber durchstießen. Beide Gruppen erhielten zwei bis dreimal in der Woche eine solche Behandlung während ihrer fünfwöchigen Bestrahlungszeit.