Einen bisher unbekannten Augentyp hat ein internationales Forscherteam jetzt während einer Expedition mit dem deutschen Forschungsschiff „Sonne“ bei einem Wirbeltier aus der Tiefsee entdeckt. Mit dem Prinzip einer so genannten abbildenden Spiegeloptik kann der Gespensterfisch Dolichopteryx longipes auch nach unten schauen und zum Beispiel Raubfische in der Nähe erkennen, berichten die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Current Biology“.
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In die Tiefsee gelangt kein Tageslicht. Es gibt jedoch viele verschiedene Tiefseelebewesen, die selbst Licht erzeugen und als Signal einsetzen – diese Fähigkeit wird Biolumineszenz genannt. Die Lichtreize sind nicht sehr hell, daher sind die Augen der Tiefseefauna auf höchste Empfindlichkeit optimiert.
Augen erreichen eine maximale Empfindlichkeit, wenn sie eine möglichst große Eingangsöffnung (Pupille) besitzen. Dies ist vor allem bei sehr großen Augen der Fall, wie sie zum Beispiel bei nachtaktiven Eulen zu finden sind. Für große Augen wird auch ein großer Kopf gebraucht – was aber für die Hydrodynamik zu Nachteilen führt: Ein kleiner Fisch mit einem großen Kopf verdrängt viel Wasser und muss beim Schwimmen hohe Widerstände überwinden.