Um neue Klebstoffe für medizinische Zwecke zu entwickeln, haben sich Wiener Wissenschaftler eine ungewöhnliche Strategie einfallen lassen: Sie untersuchen die Hafttricks von Salamandern und analysieren insbesondere die Hautsekretabsonderungen, mit denen sie Räubern den Mund zukleben und so verhindern, gefressen zu werden.
Ziel des Projektes ist es, Kleber nach dem Vorbild der Natur zu gewinnen, die frei von gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen sind und in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Heilung von Wunden spielen können.
Die meisten medizinischen Klebstoffe, die derzeit für diesen Zweck aber auch für die Haftung medizinischer oder dentaler Implantate im Gewebe verwendet werden, sind synthetisch und bestehen größtenteils aus gefährlichen und nicht abbaubaren Substanzen.
Weil aber verschiedene Formen von Klebern in der Natur weit verbreitet sind, versuchen die jungen Wissenschaftler um Janek von Byern von der Universität Wien von den biologischen Strukturen und Prozessen dieser Naturkleber zu lernen: Die natürlichen Hafttricks von Pflanzen und Tieren dienen immer öfter als Vorlage für so genannte biomimetische Klebstoffe – Kleber nach dem Vorbild der Natur.