Wie Bakterien Informationen über ihre Außenwelt durch die Zellmembran in die Zelle leiten, haben jetzt deutsche Wissenschaftler in einer neuen Studie untersucht. In der Fachzeitschrift „Nature Structural & Molecular Biology“ berichten sie, dass strukturelle Änderungen des membranständigen Sensors eine wichtige Rolle beim Signaltransfer spielen.
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Bakterien kommen nahezu überall auf der Erde vor und existieren unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Damit die mikroskopisch kleinen Lebewesen in ihrer Umwelt überleben können, müssen sie Änderungen schnell erkennen und darauf reagieren. Einige Bakterien besitzen deshalb über 100 verschiedene Sensoren, um ihre Außenwelt wahrzunehmen. Die Sensoren stellen beispielsweise fest, ob außerhalb der Zelle Nährstoffe oder Sauerstoff vorliegen oder wie die Temperatur- und Lichtverhältnisse sind. Sie sitzen meist in der Zellmembran, der Grenzschicht der Bakterien zur Umwelt, und übermitteln das Signal ins Innere der Zelle.
Große Proteine in der Membran untersucht
Wie das funktioniert, kann nun dank neuer Sensorpräparate und Methoden festgestellt werden. Die Wissenschaftler um Professor Gottfried Unden von der Universität Mainz haben dazu in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen einen Sensor, der einen wichtigen Bakterien-Nährstoff erkennt, so verändert, dass er mit neuen spektroskopischen Methoden untersucht werden konnte.