Strömungen im Erdkern erzeugen das Magnetfeld der Erde und schützen uns vor Strahlung. Aber genaueres zu diesen Strömungen war bisher nicht bekannt. Jetzt hat ein internationales Forscherteam durch Laborexperimente und Computersimulationen einen neuen Erklärungsansatz zum Strömungsverhalten gefunden, den sie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature vorstellen.
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Im Fokus der Forschungsarbeit standen die Strömungen im äußeren Erdkern in 2.900 bis 5.100 Kilometern Tiefe. Er besteht im Wesentlichen aus flüssigem Eisen und erzeugt bei Temperaturen über 3.000 Grad Celsius als Dynamo das Erdmagnetfeld. Strömungen im System Erde, zum Beispiel in der Atmosphäre und den Ozeanen, werden geprägt von der Rotation der Erde und durch Konvektion, bei der warmes Material aufsteigt und nach Abkühlung wieder absinkt. Auch die Strömung im Erdkern ist durch Rotation und Konvektion beeinflusst.
Strömungen: geordnet oder turbulent?
Aber zu welchen Anteilen? Dieser Frage gingen Wissenschaftler der Universität Münster gemeinsam mit Kollegen aus den USA jetzt nach. Für ihre Untersuchungen kombinierten sie Laborexperimente, in denen das Geschehen im Inneren der Erde modellhaft nachgestellt wird, mit Computersimulationen. Die Simulationen wurden auf Höchstleistungsrechnern durchgeführt.